Viele pflegebedürftige Personen möchten ihren Lebensabend zuhause verbringen – ein Wunsch, den ihnen ihre Angehörigen gerne erfüllen wollen. Der Entschluss für ein Senioren- oder Pflegeheim ist häufig noch immer mit Worten wie "Weggeben" oder "Abschieben" verbunden.
Angehörige zu pflegen, ist ein Knochenjob. Und er zehrt an den Nerven. Manchmal soviel, daß kein Raum mehr für Freunde und Hobbys, für das eigene Leben bleibt. Die Mischung aus Liebe und Pflichtgefühl, die zur Übernahme der Pflege führte, wird so leicht zur Überlastung. Pflegende Angehörige benötigen Unterstützung.
Die Pflegenden erleben häufig einen Gefühlscocktail aus Zuneigung und Mitgefühl, aus pflegerischer und emotionaler Überforderung, aus Aggression und Schuld. Dabei müssen Sie mitansehen, wie der geliebte Mensch immer mehr abbaut. All das kann enorm belasten.
Diese Gefühle sind aufgrund der ständigen Belastung zutiefst menschlich, niemand sollte sich wegen ihnen schämen. Wenn die Belastungen durch die Pflege für Sie zu groß werden, sollten Sie daraus die Konsequenzen ziehen. Und zwar möglichst ohne Scham- und Schuldgefühle. Also pflegen Sie nicht weiter alleine, bis Sie irgendwann am Ende Ihrer Kräfte sind.
Wir wollen Pflegenden Mut machen, aus der Isolation der häuslichen Pflege herauszukommen und Hilfe von außen anzunehmen.
Manche Menschen haben das Gefühl, die Pflege ganz allein stemmen zu müssen. Andere glauben, daß sie versagt haben, wenn sie Hilfe holen. Sie brauchen jemanden, der mit ihnen redet, sie entlastet und ihre Arbeit wertschätzt? Genau das leisten die Alltagsbegleiter. Wie die Begleitung abläuft, entscheiden die Hilfesuchenden selbst. Sie können den Alltagsbegleiter vorher treffen oder mit ihm telefonieren.
Für pflegende Angehörige